Comfrey
Eine vielseitige Pflanze hilft bei Problemen im Garten
Blühende Comfreypflanze
Wer hat nicht im Garten eine ungenutzte Ecke, in der nichts so recht wachsen will außer den vielfältigsten Unkräutern? Sehr gut bewährt hat sich hier das Anpflanzen von Comfrey ( Symphetum perigrinum ), einem aus dem Kaukasus stammenden Verwandten des bei uns recht verbreiteten Gemeinen Beinwell ( Symphetum officinalis ). Diese Pflanze bildet, wenn sie nach zwei bis drei Jahren zu ihrer vollen Größe herangewachsen ist, große behaarte Blätter aus, die allen Wildwuchs unterdrücken. Am Ende des Blütenstiels, der gut 1,50 m Höhe erreichen kann, sitzen glöckchenartige Blüten weißer, gelber, rötlicher oder blauer Färbung, je nach Beschaffenheit des Standortes oder Unterart der Pflanze.
Pflanzt man Comfrey an Stellen, die recht verkrautet sind, sollten in Töpfen vorgezogene Exemplare verwendet werden. Ist der Gartenboden schon gut gesäubert, reicht es etwa fünf Zentimeter lange Wurzelabschnitte in Abständen von einem Meter in die Erde zu bringen und ringsum regelmäßig zu hacken. Anfangs ist es notwendig, die Pflänzchen stets gut feucht zu halten, voll ausgewachsen kommen sie mit den natürlichen Niederschlägen aus. Allerdings ist eine Kompostdüngung angebracht, die auch gut mit Gaben von organischen Stickstoffdüngern wie Hornspänen oder –mehl ergänzt werden kann.
Was den Symphetum für den Gärtner so interessant macht, ist seine vielseitige Verwendung als Mulchmaterial und Lieferant hochwertiger Jauchen. Der hohe Kaligehalt der Blätter ist, besonders bei der Kultur von Kartoffeln und Sellerie, von besonderer Bedeutung. Klein geschnitten zwischen die Reihen gestreut, halten sie den Erdboden bedeckt und durch ihre schnelle Verrottung wird dann das Kali recht bald pflanzenverfügbar. In den Kompost gegeben wirkt das Kraut als hervorragender Aktivator, beschleunigt also die Abbauprozesse und kann in reichlichen Gaben unter die anderen Abfälle gemischt werden.
Setzt man eine Jauche an, dient diese nach drei Tagen Gärzeit, 1:10 mit Wasser vermischt, als ein wahres Gesundheitselexier für kränkelnde Zimmerpflanzen. Vollständig vergoren wird sie bei Tomaten, Sellerie und anderen stark zehrenden Gewächsen zur Düngung und Pflanzenstärkung angewandt.
Die jungen Blätter eignen sich hervorragend als Beigabe zu Salaten in der menschlichen Ernährung und als wertvolles eiweißhaltiges Tierfutter. Nicht nur Hühner, Kaninchen und Schweine erhalten damit wichtige Zusatzstoffe, selbst in Rennställen wird Comfrey bei der Fütterung von Hochleistungspferden mit Erfolg eingesetzt.
Beim Anbau für die oben genannten Verwertungsmöglichkeiten ist zu beachten, dass die Blütenbildung dem Nutzwert der Pflanze abträglich ist. Daher sollte sie in der Wachstumszeit etwa alle sechs Wochen bis auf zehn Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden, was zirka vier Ernten im Jahr ergibt. Entweder wird sie sofort verbraucht oder aber an einem schattigen, gut belüfteten Ort in kleinen Bündeln zum Trocknen aufgehängt. Bei solch intensiver Nutzung sollte nach jedem Schnitt eine Kompostgabe erfolgen. Lässt man sie aber zur Blüte kommen, wird zwar ihr „Gebrauchswert“ eingeschränkt, doch die früh blühenden Pflanze wirkt sehr imposant und dient außerdem als ausgezeichnete Bienenweide.
Comfrey liefert schnell hochwertiges Mulchmaterial